Führungsstruktur

Da kein Mensch in der Lage ist, sich mit einer unbegrenzten Anzahl von Personen und deren Problemen auseinanderzusetzen, ist eine Führungsorganisation zwingend erforderlich.

 

Man spricht an dieser Stelle in der Führungslehre von der "Zwei bis Fünf Regel". Diese zeigt sich gut in der klassischen Führungsstruktur der Feuerwehr:

  • Truppführer: bis zu zwei Truppmänner
  • Gruppenführer: drei Trupps
  • Zugführer: zwei bis drei Gruppen
  • Verbandsführer: zwei bis max. fünf Züge
  • Einsatzleiter: zwei bis max. fünf Einsatzabschnitte

Um einen Feuerwehreinsatz zu führen ist eine Führungsorganisation erforderlich, die sicherstellt, dass die Führungskräfte sich nicht um mehr als zwei bis fünf Ansprechpartner kümmern müssen.

Einsatzleiter / Kommandant

Die höchste Führungsstufe einer Freiwilligen Feuerwehr bildet der Einsatzleiter. Der Feuerwehrkommandant ist gemäß Feuerwehrgesetz Einsatzleiter. Sobald er als Kommandant an eine Einsatzstelle innerhalb seines Gemeindegebiets kommt, ist er automatisch Einsatzleiter. Ist der Kommandant abwesend, wird dessen Stellvertreter zum Einsatzleiter und führt die Aufgaben des Kommandanten in dessen Vertretung durch. Der Einsatzleiter wird mit einer gelben Weste gekennzeichnet.

Aufgaben des Einsatzleiters sind u.a.: Klärung rechtlicher Fragen (z.B. kostenpflichtiger Einsatz), Kontakt zu Rettungsdienst/Polizei, Information und Kontakt zu Bürgermeister/Kreisbrandmeister.



Zugführer

Die nächste Führungsstufe einer Freiwilligen Feuerwehr bildet der Zugfüher. Ein Zugführer wird immer eingesetzt, wenn mehr als eine Gruppe im Einsatz sind. Der Zugführer bildet zusammen mit dem Einsatzleiter die Technische Einsatzleitung und führt den Lösch- bzw. Rüstzug. Er hält Kontakt mit den untergeordneten Gruppenführern und gibt Befehle an diese weiter. Der Zugführer wird mit einer grünen Weste gekennzeichnet. Ist kein Einsatzleiter an der Einsatzstelle, übernimmt der Zugführer die Technische Einsatzleitung - die Kennzeichnungsweste bleibt jedoch grün.



Gruppenführer

Die nächste Führungsstufe einer Freiwilligen Feuerwehr bildet der Gruppenführer. Ein Gruppenführer, auch Fahrzeugführer genannt, wird auf jedem Feuerwehrfahrzeug eingesetzt. Hierbei ist es egal, ob es sich um ein Fahrzeug mit Gruppen- oder Staffelbesatzung handelt. Er hält Kontakt mit dem Zugführer und gibt dessen Befehle an seine Gruppe/Staffel weiter. Somit ist er direkt mit der Erledigung eines Einsatzauftrages betraut. Der Gruppenführer wird mit einer blauen Weste gekennzeichnet. Ist kein Zugführer an der Einsatzstelle, übernimmt der Gruppenführer die Technische Einsatzleitung bis zum Eintreffen des Zugführers, bzw. Einsatzleiters - die Kennzeichnungsweste bleibt jedoch blau.



Selbstständiger Trupp

Fahrzeuge mit Truppbesatzung sind meistens Sonderfahrzeuge wie Drehleitern, Rüst- oder Gerätewagen. In den meisten Fällen ergänzen diese lediglich eine Gruppe eines Löschfahrzeuges und werden somit nicht als selbstständige taktische Einheit eingesetzt. In diesem Fall wird der Fahrzeugführer des Truppfahrzeuges, obwohl er ausgebildeter Gruppenführer ist, nicht als Gruppenführer tätig. Die Kennzeichnung mit einer blauen Weste entfällt somit. Sie sind also einem anderen Gruppenführer unterstellt.

Erhält ein Truppfahrzeug einen eigenständigen Einsatzauftrag, so wird der Gruppenführer wieder als solcher mit einer blauen Weste gekennzeichnet.

Ist der Gruppenführer des selbstständigen Trupps gleichzeitig Einsatzleiter, wird er auch weiterhin mit der blauen Weste gekennzeichnet.



Truppführer

Die unterste Führungsebene bilden die Truppführer. Truppführer sind verantwortlich für die Erledigung eines Einsatzauftrags in einem Trupp. Ein Truppführer muss Gefahren beim Einsatz erkennen, diese entsprechend bekämpfen oder seinen Trupp vor Ihnen schützen und dies dem Gruppenführer, der die nächste Führungsebene bildet, melden.



Mehr zum Thema "Führungsorganisation im Einsatz" gibt es auf den Seiten der Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg hier.