Kinder und Feuer

Feuer übt auf Kinder seit eh und je eine besondere Anziehungskraft aus. Das Flackern der Flammen, die variierende Helligkeit und das knisternde Geräusch erzeugen eine gewissen Spannung und Abenteuerlust. Auch im Erwachsenenalter sind wir noch von Feuer angezogen - so wollen viele Erwachsene einen Kamin im Haus um ein romantisches Ambiente zu schaffen.

 

Im Gegensatz zu Kindern können Erwachsene jedoch Gefahren besser einschätzen und von Erfahrungen mit dem Umgang mit Feuer zehren. Kinder probieren gerne aus, was Eltern und Geschwister, Freunde und Bekannte vorleben. Der Vater, der am Wochenende im Sommer den Grill anwirft oder in der Winterzeit dafür sorgt, dass das Feuer im Kamin lodert. Die Mutter, die die Adventskerzen anbrennt. Egal wo wir hinschauen, wir finden immer im Umkreis eines jeden Kindes jemanden, der mit Feuer hantiert. 

Klar eigentlich, dass fast jedes Kind einmal mit Feuer spielt. Sie kokeln heimlich, lieben Feuerwerkskörper und Lagerfeuer. Oftmals geht leichtsinniges Verhalten glimpflich aus, manchmal jedoch geht das Spiel mit dem Feuer auch daneben. Kinder werden von der Polizei häufig als Verursacher großer Brandschäden ermittelt.

 

Jeder ungefähr vierte fahrlässig verursachte Brand ist durch Kinderhand entstanden. Verbote wecken meist die Neugier noch mehr und Verbotenes wird dadurch noch reizvoller. Konsequenz: Das Kind zündelt heimlich!

Die Aufklärung über die Gefahren des Feuers muss deshalb bereits frühzeitig im Elternhaus beginnen. Auch Kindergarten und Schule unterstützen diese elterliche Aufgabe häufig wirkungsvoll.

 

Sinnvoll ist es also, gemeinsam mit den Kindern den richtigen Umgang mit Streichhölzern, Feuerzeug und Kerzen zu üben, damit es erst gar nicht zum Ernstfall kommt. Den verantwortungsvollen Umgang erlernen die „Kleinen“ am besten durch vorbildliches Verhalten der „Großen“. Nutzen Sie also die sich im Haushalt bietenden Gelegenheiten wie das gemeinsame Grillen, der Kaminabend oder das Anzünden des Adventskranzes, um Ihren Kindern das Thema Feuer näher zu bringen. Der vorsichtige Umgang mit dem Feuer und die möglichen Gefahren können hier am wirkungsvollsten gezeigt werden. Der kindliche Spiel- und Nachahmungstrieb sollte dabei befriedigt werden. Auch Feuerwerkskörper gehören nicht ohne Aufsicht in Kinderhände!

Weitere Tipps für den Umgang von Kindern und Feuer:

  • Kleinkinder niemals unbeaufsichtigt mit offenem Feuer/Licht zurücklassen
  • Kinder unter 10 Jahren kein offenes Licht ohne Beaufsichtigung anvertrauen
  • Kinder nicht zum Einkaufen von Streichhölzern und Feuerzeugen schicken
  • Streichhölzer und Feuerzeuge vor der Benutzung durch Kinder auf Beschädigungen prüfen
  • Rauchmelder installieren! Sie gehören in Baden-Württemberg in jede Wohneinheit an die Flur- und Kinderzimmerdecken

 

Mit Kindern im Vorschulalter kann bereits der Notruf der Feuerwehr 112 geübt werden. Zum Wählen der Telefonnummer sind keine Zahlenkenntnisse notwendig. Den Kindern muss nur die entsprechenden Tasten gezeigt werden. Notfalls kann man auch farbige Markierungspunkte anbringen. Wichtig ist auch, dass Ihr Kind weiß, wo es wohnt, damit es die richtige Adresse durchgeben kann!

 

Gleichzeitig ist aber auch darauf hinzuweisen, dass der Missbrauch der Notrufeinrichtungen verboten ist. 

 

Sehr oft werden aus diesen Kleinfeuern, die ohne Böswilligkeit entstehen, Zimmer- und Wohnungsbrände, weil die Kinder aus Angst vor der Bestrafung das Feuer nicht melden. Gerade jetzt ist aber die rasche Hilfe Dritter nötig. Kinder sollten in solch einer Situation auf keinen Fall selbst Löschversuche unternehmen. In Sicherheit bringen und Hilfe herbeirufen ist das oberste Gebot.

In Sicherheit bringen heißt aber nicht, dass sich die Kinder irgendwo verstecken. Sie sollten sofort bei einem Erwachsenen Hilfe suchen oder den Feuerwehr-Notruf wählen! 

 

Trainieren Sie mit Ihrem Kind die Vorgehensweise bei einem Notfall!

Quelle: http://www.tag-des-brandverletzten-kindes.de/
Quelle: http://www.tag-des-brandverletzten-kindes.de/

Paulinchen e.V.

"Paulinchen e.V. wurde 1993 gegründet, um Familien nach Verbrennungs- und Verbrühungsunfällen ihrer Kinder zu beraten, bei Problemen in der Rehabilitationszeit zu helfen, sowie präventiv auf die Unfallursachen hinzuweisen.

 

Weitere Informationen zum Thema finden Sie bei Paulinchen e.V.

Quelle: Paulinchen e.V.

07. Dezember - Tag des Brandverletzten Kindes

Quelle: http://www.tag-des-brandverletzten-kindes.de/
Quelle: http://www.tag-des-brandverletzten-kindes.de/

Jedes Jahr müssen allein in Deutschland mehr als 30.000 Kinder unter 15 Jahren mit Verbrennungen und Verbrühungen ärztlich versorgt werden, ca. 6000 Kinder verletzen sich so schwer, dass sie stationär behandelt werden müssen. Um auf die Folgen von thermischen Verletzungen im Kindesalter, deren Behandlung, die Unfallgefahren und die Erste Hilfe aufmerksam zu machen, ruft Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V. jährlich am 7. Dezember zum bundesweiten Tag des brandverletzten Kindes auf.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter www.tag-des-brandverletzten-kindes.de