Atemschutzgeräteträger

Atemschutzgeräteträger sind speziell ausgebildete Feuerwehrleute, die immer dann zum Einsatz kommen, wenn Brände bekämpft werden müssen. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Fahrzeugbrand eines PKW, einen Müllcontainerbrand oder einen ausgedehnten Gebäudebrand handelt - immer werden Atemschutzgeräteträger eingesetzt.

 

Die Arbeit der Atemschutzgeräteträger ist körperlich stark belastend und bedarf daher neben einer körperlichen Fitness vor allem einer speziellen Ausbildung, auf die wir hier eingehen wollen.

 

Nach dem Lehrgang Atemschutzgeräteträger, sowie der Truppmannausbildung Teil 2 (F1-II) und einer Dienstzeit von mind. drei Jahren als Feuerwehrmann, werden die Feuerwehrkameradinnen und -kameraden zur/zum Oberfeuerwehrfrau/-mann befördert.

Voraussetzungen

Voraussetzungen für die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger

Feuerwehrangehörige, die das 18. Lebensjahr vollendet und erfolgreich die Truppmann Teil 1 sowie die Sprechfunkerausbildung absolviert haben, können grundsätzlich zum Atemschutzgeräteträger ausgebildet werden.


G26.3 Untersuchung

Zu den o.g. Voraussetzungen gehört auch die bestandene G26.3 Untersuchung, die bei einem dafür zugelassenen Arbeitsmediziner durchgeführt werden muss. Hierbei werden die künftigen Atemschutzgeräteträger körperlich auf ihre Fitness getestet. Neben einem Belastungs-EKG findet eine Urinuntersuchung sowie ein Hör- und Sehtest statt. Die G26.3 Untersuchung muss spätestens alle drei Jahre nachgeholt werden. Teilweise erhält man, z.B. bei nicht zureichender körperlicher Fitness, auch nur die Freigabe für ein bis zwei Jahre und muss entsprechend früher zur Nachuntersuchung.


Ausbildung im Landkreis Tuttlingen

Übungsdurchlauf auf der Belastungsstrecke
Übungsdurchlauf auf der Belastungsstrecke

Zentral für den gesamten Landkreis Tuttlingen findet die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger im Atemschutzzentrum in Tuttlingen statt.

 

Das Atemschutzzentrum wurde für die beiden Landkreise Tuttlingen und Schwarzwald-Baar-Kreis im Jahr 2016 eröffnet. Es beinhaltet neben der Belastungsübungsanlage mit Konditionsraum einen Zielraum, der vernebelt werden kann. Darin können z.B. Suchtechniken trainiert werden. Hinzu kommen Umkleideräume mit Duschmöglichkeit für Männer und Frauen getrennt, sowie ein Leitstand, von dem aus die Übungen überwacht werden können.

Im Obergeschoss befindet sich zudem ein Schulungs- und Aufenthaltsraum, der während den Lehrgängen genutzt wird.

 

Die Ausbildung erfolgt gemäß der von der Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg festgelegten und herausgegebenen Ausbildungsordnung und umfasst mindestens 25 Ausbildungsstunden. Die Lehrgänge - i.d.R. drei bis fünf Lehrgänge pro Jahr - finden an fünf Tagen im Zeitraum von zwei Wochen statt. Meist wird im Lehrgangszeitraum an den Tagen Dienstag, Donnerstag, Samstag, Donnerstag Samstag ausgebildet. Am letzten Samstag findet ein praktischer Leistungsnachweis statt. Die Ausbildung wird von mehreren Ausbildern des Landkreises Tuttlingen durchgeführt, von denen einer auch in unserer Feuerwehr aktiv ist. Jährlich werden somit bis zu 80 neue Atemschutzgeräteträger ausgebildet - 16 pro Lehrgang.

Zur Ausbildung neuer Atemschutzgeräteträger gehört neben theoretischem Unterricht auch der praktische Umgang mit den Atemschutzgeräten und Einsatzübungen.

Belastungsübung

Endlosleiter bei der Belastungsübung
Endlosleiter bei der Belastungsübung

Einen großen Bestandteil der Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger hat die "Belastungsübung" in der entsprechenden Übungsanlage inne. Hierbei wird zunächst im Konditionsraum an drei Geräten unter voller Atemschutzausrüstung trainiert - dies soll den Anmarschweg zu einem Einsatzort simulieren. Anschließend wird die Übungsstrecke durchlaufen. Diese besteht aus einer Käfigkonstruktion und ist ca. 50 Meter lang. Im Anschluss daran werden erneut drei Geräte im Konditionsraum absolviert, ehe der Durchgang beendet ist.

 

Die Belastungsübung muss jedoch nicht nur von neuen Atemschutzgeräteträgern absolviert werden. Jährlich muss jeder Atemschutzgeräteträger einmal die Belastungsübung auf der Atemschutzstrecke wiederholen, um erneut ein Jahr als Atemschutzgeräteträger eingesetzt werden zu dürfen.

Brandcontainer

Atemschutztrupp betritt den Brandcontainer
Atemschutztrupp betritt den Brandcontainer

Zu guter Letzt findet noch ein Ausbildungsteil im Brandcontainer statt. Hier können verschiedene Einsatzszenarien wie z.B. ein Küchen-, Keller- oder Wohnungsbrand simuliert werden.

 

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